Vielfach besteht der Wunsch, die eigenen Zähne zu erhalten, anstatt sie durch prothetische Maßnahmen zu ersetzen. Eine Möglichkeit der Zahnerhaltung stellt die Wurzelfüllung dar. Sie ist allerdings nur bedingt erfolgreich, da mit konventionellen Methoden nicht alle Bakterien aus den zum Teil sehr weit verzweigten Wurzelkanälen entfernt werden können. Es besteht die Gefahr einer dauerhafte Entzündung, die auch eine erhebliche Belastung des Organismus nach sich ziehen kann. In solchen Fällen muss der wurzelgefüllte Zahn letztendlich doch entfernt werden.
Eine innovative Methode der Wurzelfüllung, die sog. Endodontie, kommt aus den USA. Der Begriff kommt aus dem griechischen und meint die Lehre vom Inneren des Zahns. Anders als bei herkömmlichen Wurzelfüllungen lassen sich mit dieser Therapieform wurzeltote Zähne so behandeln, dass die Bakterien nahezu ebenso sicher unterbunden werden wie bei einer Entfernung des betroffenen Zahns.
Eine endodontische Behandlung ist allerdings nicht nur sehr zeitaufwändig, sondern benötigt auch ein spezielles Instrumentarium.
Am Anfang steht eine Röntgendiagnostik, um ein genaues Bild von Zustand des Zahnes und seiner Wurzelkanäle zu erhalten. Die Aufbereitung der Wurzelkanäle erfolgt mit kleinen flexiblen und rotierenden Titan-Feilen, mit denen auch sehr stark gekrümmte Abschnitte des Wurzelkanals erreicht und gesäubert werden können. Um auch kleinste Details erkennen zu können, sollte hier mit Lupenbrille gearbeitet werden. Danach wird der Zahn gründlich desinfiziert. Zum Abschluss der Behandlung werden die Wurzelkanäle dauerhaft verschlossen, damit keine Bakterien mehr eindringen können. Dieser Verschluss erfolgtin aller Regel mit dem Naturmaterial Guttapercha.
Endodontische Behandlungen sind sehr zeitintensiv und werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht vollständig übernommen. Sie bieten aber vielfach die Möglichkeit, den eigenen Zahn zu erhalten und somit auf Zahnersatz verzichten zu können.